"Ein Extremist geht ins Gefängnis, mehrere kommen raus"
ISLAMISMUS
Die Attentäter von Paris haben sich in der Haft kennengelernt. Thomas
Mücke über Rekrutierung und
Radikalisierung im Gefängnis
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taz: Herr Mücke, die Pariser Attentäter haben sich offenbar im Gefängnis kennengelernt und dort weiter radikalisiert. Ist das eine typische Entwicklung?
Thomas Mücke: In bestimmter Hinsicht schon. Wir wissen, dass zum Beispiel viele der Syrien-Ausreisenden aus dem kriminellen Milieu kommen, also junge Menschen sind, die in ihrem Leben bisher gescheitert sind, die keine gute soziale Perspektive haben, die Aggressionen und Wut auf die Gesellschaft haben. Nicht wenige haben schon einen Gewaltkreislauf hinter sich. Die sind besonders anfällig für einfache Ideologien, die auch noch ein Ventil für ihren Frust und ihre Wut anbieten. Das ist eine Gefahr im Strafvollzug.
Sie teilen also die Einschätzung, dass sich vor allem die Gescheiterten radikalisieren?
Es gibt Gemeinsamkeiten, die man benennen kann. Dazu gehört das Scheitern.
Dazu gehört auch, dass die meisten so gut wie keine religiöse Bildung
haben, gar nicht wissen, was der Islam ist.
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Thomas Mücke,
56, ist Politikwissenschaftler, Sozialpädagoge und Geschäftsführer des Violence Prevention Network (VPN). VPN hat seit 2001 Deradikalisierungstrainings mit 958 Inhaftierten durchgeführt, von denen 623 einen rechtsextremistischen und 335 einen islamistischem Hintergrund hatten.
Quelle und das ganze Interview.
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Mohammed,
eigentlich
Abul Kasim Muhammad Ibn Abd Allah, wurde um das Jahr 570 n.Chr. geboren, wahrscheinlich in Mekka. - In diesem "
Jahr des Elefanten" hatte
der christliche Vizekönig des Jemen,
Abraha,vergeblich versucht, in einem Feldzug, in dem er auch einige Elefanten mitführte,
die Kaaba, das arabische Heiligtum in Mekka mitsamt seinen 360 Götterbildern im Inneren, zu zerstören. Der Plan scheiterte.
Der erwachsene Mohammed schloss sich später - beeinflusst von jüdischen und christlichen Menschen, denen er auf seinen Reisen als Kaufmann auf der arabischen Halbinsel begegnet war - dem Ein-Gott-Glauben an. Dafür wurde er im Jahr 622 n.Chr. von mekkanischen Geschäftsleuten aus Mekka gehasst und schließlich vertrieben. Warum? Die Mekkaner hatten Angst um ihre Geschäfte, die sie mit den arabischen Stämmen machten, wenn diese das ganze Jahr über nach Mekka kamen, um dort ihre jeweiligen Götterbilder in der Kaaba zu verehren. - Ohne Götterbilder in der Kaaba wird es keinen Religionstourismus und keine Pilgerfahrten nach Mekka mehr geben; also auch keine Geschäfte für Gastronomie, Hotelgewerbe und Andenkenhändler. - So ihre Befürchtung.
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Die Kaaba ("Der Würfel"). Quelle: wikipedia |
Das Jahr 622,
in dem Mohammed mit einigen seiner Anhänger in die 300 km entfernte Stadt Yathrib (heute
Medina = Die Stadt des Propheten) fliehen musste, gilt heute als
das Jahr 1 der islamischen Zeitrechnung. Einige der "Mohammedaner" flüchteten vor der Verfolgung auch in
das christliche Abessinien (heute
Äthiopien), denn von dem christliche König dort erwarteten sie Verständnis für ihren Glauben an den einen und unsichtbaren Gott. Abessinien war schon im 4. Jahrhundert (koptisch-) christlich geworden und ist damit einer der ersten christlichen Staaten der Erde. Dort in Abessinien/Äthiopien bekamen "die Mohammedaner" Asyl.
Zwei Jahre vor seinem Tod (632 n.Chr.):
"Es gibt keinen Gott außer (dem einen unsichtbaren) Gott. Und Mohammed ist sein Verkünder".
Im Jahre 630 kehrte Mohammed mit einer Streitmacht (kampflos) aus Medina nach Mekka zurück, Mekka ergab sich, und nun erledigte Mohammed das, was dem christlichen Vizekönig des Jemen bei seinem Elefanten-Feldzug im Jahr von Mohammeds Geburt nicht gelungen war: Die 360 Götterbilder wurden aus der Kaaba entfernt; die Kaaba blieb leer, was symbolisch dafür stand, dass es nur 1 Gott (arabisch: Allah) geben sollte, und dieser war nicht sichtbar. Es gab in der Kaaba nichts zu sehen. Bis heute.
Gott (Allah) hatte viele Namen = viele Eigenschaften.
Ein Gefährte Mohammeds soll gesagt haben:
„Wahrlich, Gott hat neunundneunzig Namen, einen weniger als hundert.
Wer sie aufzählt, geht ins Paradies.“
Im Koran gibt es tatsächlich mehr als 99 Namen für Gott. Jeder dieser Namen steht für eine
Eigenschaft Gottes. Die 99 schönsten davon (es gibt allerdings etwas unterschiedliche Listen):
Es besteht kein Zweifel daran,
dass Mohammed selber davon ausging, dass ChristInnen, JüdInnen und MuslimInnen denselben einen Gott verehren und dass
Gott und
Allah nicht zwei unterschiedliche Götter sind, sondern zwei Namen für denselben einen Gott. Deshalb wurden Christen und Juden bei den späteren Feldzügen der Muslime auch geschützt (gegen eine Schutzsteuer) und konnten ihren Glauben behaltem; sie galten- wie der Islam - als
Religionen des Buches. Jesus, Maria, Josef und andere biblische Figuren kommen auch im Koran vor.
Es besteht auch kein Zweifel,
dass der Islam ("die Hingabe an Gottes Willen") mit dem Islamismus des "Islamischen Staates IS" nichts zu tun hat. Ebenso wie die "christlichen Könige und Kaiser" das Volk verdummten, als sie die Bauernsöhne in die Kreuzzüge ins "Gelobte Heilige Land" schickten und ihnen im Falle des Todes das Paradies versprachen (damals noch ohne Jungfrauen?).
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"Sie teilen also die Einschätzung, dass sich vor allem die Gescheiterten radikalisieren?"
Thomas Mücke:
"Es gibt Gemeinsamkeiten, die man benennen kann. Dazu gehört das Scheitern.
Dazu gehört auch, dass die meisten so gut wie keine religiöse Bildung haben, gar nicht wissen, was der Islam ist. [... ]
Ich hatte kürzlich einen 15-Jährigen im Vollzug, der mir offenbart hat, dass er nach Syrien ausreisen wollte. Der hatte mit seinem Leben schon abgeschlossen. Er war Kurde und wusste nicht, dass der IS gegen Kurden kämpft. Irgendwann wurde ihm klar: Dann kann ich mich denen ja gar nicht anschließen."
Empfehlung für IslamistInnen:
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Gebetskette mit 3x33 "Namen" Gottes |
a) Dreimal täglich die Islamische Gebets-Kette (Misbaha) mit den 3 x 33 Perlen beten und bei jeder Perle einen der 99 schönsten Namen Gottes rezitieren.
b) Auswendig lernen.
c) Anwenden.
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