Niccolò Machiavelli,
14 Jahre älter als Martin Luther, lebte in Florenz. Vielleicht hat Martin Luther im Jahre 1510, als er auf dem Weg nach Rom war, ja mal bei Machiavelli in Florenz vorbei geschaut? Zumindest den jungen Luther bewegten ähnliche Fragen wie Machiavelli, wenn es um die niederen Stände, ihre Bedrückung und ihr Verhältnis zum Adel ging.
Machiavelli "ging es – im Ansatz neutral – darum, Macht analytisch zu untersuchen und die Differenz zwischen dem, was sein soll und dem, was ist, festzustellen. Vor allem aufgrund seines Werks Il Principe („Der Fürst“) gilt er als einer der bedeutendsten Staatsphilosophen der Neuzeit." [wikipedia]
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Das Zwei-Säulen-Modell im Schulwesen:
"Jetzt deutet sich auch bei der CDU in BW ein Kurswechsel zu einem Zwei-Säulen-Modell hin an." Ein vom Landesfachausschuss Bildung der CDU erarbeitetes und mit der Landtagsfraktion abgestimmtes Papier sieht als Zukunftsvision eine Kombination vor von:
- Gymnasium
- und einer noch unbenannten Schule mit Haupt- und Realschulabschluss-Möglichkeiten.
Quelle: Stadt Esslingen |
Grün-Rot im Land visiert bereits seit langem ein Zwei-Säulen-Modell an.
[Quelle: Stuttgarter Zeitung 14.10.2013]
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Und hat das nun mit Machiavelli etwas zu tun?
Machiavelli als Empiriker stellt in seinem o.g. Buch als "tatsächliche Wahrheit der Dinge" fest, dass sich nicht die Moral der Politik unterordne, wie erwünscht, sondern dass die Herrscher die Politik als ein Handlungsfeld betrachten, das von der Moral unabhängig sei und auf das die Moral keinen Zugriff habe. Er bedauerte das, stellte es aber als Faktum fest.
Jedes Herrschafts-System - und kein Staat komme um diese Aufteilung herum - beruhe auf auf dem Gegensatz zweier großer "Gruppen" oder "Wesensarten":
- Dem Volk einerseits
- und den Herren (der sozialen, politischen, wirtschaftlichen ...) Elite andererseits.
"Das Streben des Volkes ist rechtschaffener als das der großen Herren, da diese das Volk unterdrücken wollen". Seine bevorzugte Staatsform war die "Republik", da diese
- das Interesse der einzelnen BürgerInnen,
- das Interesse des Gemeinwohls
- und das Interesse der Unabhängigkeit des Landes
Volk und Herren haben in der Republik gemeinsam die Macht, doch es muss jemand aufpassen, dass das Volk dabei nicht unter die Räder kommt. Das könne ein Fürst sein, es könne aber auch ein demokratisches Gremium sein. Machiavelli schlug eine Rats-Versammlung, einen großen Rat, als höchstes Gremium einer Volks-Republik vor, eine Versammlung, an der das Volk und die Herren teilnehmen sollen. Die große Zahl der Mitglieder des Rates diene dazu, "gegen die großen Herren und die Ansprüche der Reichen vorzugehen".
Denn: Man müsse die Wahrung der Freiheit des Volkes und der Gleichheit stets denjenigen anvertrauen, "die an ihrer Beeinträchtigung das geringste Interesse besitzen". Es bestehe - auch in der Republik - die Gefahr, dass nicht "die mit dem größten Verdienst, sondern die mit der meisten Macht" Regierungs-Posten besetzen und dass dann "allein die Reichen und die Mächtigen die Gesetze vorschlagen, wohl weniger zugunsten der Freiheit, denn für die Erweiterung ihrer Macht". - [Quelle: Le monde diplomatique, November 2013]
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Zwei Wesensarten? - Zwei Säulen??
Nun könnte jemand auf den Gedanken kommen, dass jede Säule des Zwei-Säulen-Modells zu einer von Machiavellis "zwei Gruppen" oder "zwei Wesensarten" passen könnte:
Die eine Säule für "das Volk", die andere Säule für "die Herren".
Die eine Säule für diejenigen aus den bildungsfernen Schichten, dem Volk, (hieß es nicht mal "Volks-Schule?), also für die, die später dann die "niedrigen" Schulabschlüsse und die schlecht bezahlten Jobs machen werden - und die zweite Säule für die aus der Gruppe/Wesensart der gebildeten Schichten, die schon jetzt ... und dann später ... .
Doch nein, das führt jetzt in die ganz falsche Richtung.
Denn: Die eine Säule ist für die, die in der Schule nicht so leistungsfähig sind, und die zweite Säule ist für die LeistungsträgerInnen . Und das wollte Machiavelli doch gerade, dass es im Staatswesen nach Leistung und "Verdienst" und moralisch zugeht, was aber ja nicht gehe, da es in jedem Staatswesen diesen Gegensatz zwischen den zwei Wesenarten gibt, weshalb man in der großen Ratsversammlung eine Lösung finden müsse und dabei aufpassen, dass "das Volk" nicht unter die Räder komme und die Interessen aller einzelnen BürgerInnen und des Gemeinwohls gewährleistet seien. -
- Wer passt eigentlich gerade darauf auf?
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Siehe auch:
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