Donnerstag, 29. Januar 2015

"Sollen sich die Kinder doch wehren". Die FAZ, die Brüder Amendt und die Pädagogik der Vielfalt



» „Lügenpresse“ – ein blödes Wort, vorbelastet und viel zu pauschal. Aber „Kampfpresse“ – das passt. "Kampagnenmedien" auch. - «  

(Albecht Müller auf den Nachdenkseiten)

"Bildung schützt nicht vor Dummheit." (Alte Weisheit)  _____________________________________

 




Als ich die FAZ vom 31.12.2014 aufschlug und diese Überschrift las, dachte ich zuerst (und Sie vielleicht auch?):
"Amendt, Amendt...? -  Der heißt doch Günter und nicht Gerhard!"

Ist auch nicht ganz falsch:
Denn Günter ist der Zwillingsbruder von Gerhard. Günter wurde berühmt durch seine Bücher "Das Sex-Buch" von 1979 (das zweimal amtlich bzw. amtsgerichtlich als Kinderpornografie eingestuft wurde) und  "Sexfront" aus dem Jahr 1970.

In Bezug auf die „Jugendgefährdung“  Sexfront, schrieb der Hamburger Erziehungswissenschaftler Friedrich Koch 1971:
„Man mag zu dem Ansatz von [Günter] Amendt stehen wie man will: Sein Buch übertrifft weitaus das meiste, was an Informationen zum Verhältnis der Geschlechter von Broschürenverfassern beigetragen wurde. Dabei scheint uns sein ethischer Ansatz weiter zu reichen, als manch eine individualistisch-elitäre Konzeption klerikaler Provenienz."
Quelle: wikipedia
Günter ist verstorben, er starb 2011 im Alter von 71 Jahren. - _______________________________________________

Sein Zwillingsbruder Prof. Dr. Gerhard Amendt,

Jahrgang 1938, ist 75 Jahre alt schreibt noch. Zum Beipsiel in der FAZ. Er war bis zu seiner Emeritierung 2003 Professor am Institut für Geschlechter- und Generationenforschung der Universität Bremen, (das es wohl heute nicht mehr gibt). - Gerhard wurde 2002 emeritiert, beschäftigte sich zuvor mit Themen wie Scheidungs-Vätern und Jungen-Förderung und forderte: "Schafft die Frauenhäuser ab!"
Schreibt er jetzt auch jugendgefährdend wie sein Bruder?
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Oder ist die FAZ-Kampagne jugendgefährdend? - 

Auf jeden Fall widmete sich die FAZ zum Jahresende 2014 mal wieder einem ihrer aktuellen Lieblingsthemen, das ungefähr so lautet: Alles, was irgendwie mit Gender zu hat muss einfach schlecht sein. Warum? Die Gender-Diskussion dient in Wirklichkeit heimlich der Förderung der Pädo-Sexualität. - (Oder so.)

Was genau das Thema des Artikels ist vom 31.12.2014 ist, wird nicht so ganz klar. In der Überschrift und im Text wechseln die Begriffe. -
  • In der Überschrift geht es um "Pädagogik der Vielfalt". - In NRW gibt es das Projekt "Schule der Vielfalt". Geht es darum?
    Bundeweit gibt es das Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Beide Aktionen setzen sich (auch) gegen Homophobie an Schulen ein. Geht es darum? (Vereinzelt findet man im Internet gegen Gerhard Amendt den Vorwurf der Homophobie.)
  • Oder sollen sich die Kinder nur gegen eine  "sexualisierende Pädagogik der Vielfalt" wehren?

  • Oder  gegen die "Sexualpädagogik der Vielfalt"?
  • Oder nur gegen die »Sexualisierungsstrategie der "Pädagogik der Vielfalt"«?
  
Was denn nun?
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Na immerhin. Aber:
Unfug!
  • Der Pädagogik der Vielfalt geht es darum, Grenzen zwischen den Generationen (Pädophilie, Gerontophilie...) zu überschreiten ? Unsinn. Siehe z.B. > hier.
  • Die PädagogInnen der Vielfalt machen pädophile Propaganda und sind charaktergestört? Amendt nennt auch gleich den Grund dafür: "Der Grund dafür könnte in entscheidenen Phasen ihrer psychosexuellen Erfahrungen während der Kindheit liegen, in der Beziehung zu den Eltern, die möglicherweiser sogar gefehlt hat." 
  • Noch einmal: Unsinn! Küchenpsychologie, unterste Schublade. - Man könnte jetzt fragen, wer denn nun ....  in der Kindheit und so ..... und wessen Charakter. Aber das lassen wir.
Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Publikationen.
Es lohnt sich eigentlich nicht, den Text weiter zu kommentieren. Er ist zu unterirdisch.
Doch - noch eine Kostprobe! Einfach köstlich. 


  • Warum druckt die bildungs!-bürgerliche FAZ solche Texte? Weil es ihr um die Kampgane geht und nicht um Erkenntnis und Aufklärung.
  • Marcel Reich Ranicki (1920-2013) hatte ab 1973  die Leitung der Literaturredaktion dieser Zeitung.
    In seiner Autobiografie "Mein Leben" (1999) berichter er, dass er selber die FAZ nie gelesen habe - obwohl er Leiter der Literatur-Redaktion war. -
    Aus gutem Grund! 
Reich-Ranicki, Wandbild an einer Buchhandlung [wikipedia]
Siehe auch:


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