Donnerstag, 28. April 2016

Muss das Morgenland ANGST vor der Christianisierung haben? - Teil I.

Siehe auch:
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"Ich spüre bei manchen Menschen Angst um die eigene Identität, da die christlich humanistische Identität nicht besonders stark ausgeprägt ist. Anders gesagt: Menschen, die sonst nichts mit Glaube und Kirche zu tun haben wollen, haben plötzlich Angst vor Islamisierung und dem Untergang der christlichen Prägung unserer Kultur." (Sagt ein Mann, *1965)

"Die Angst, dass durch die Lauheit und Gleichgültigkeit der Christen ein Vakuum entsteht, das durch andere Religionen aufgefüllt wird." (Sagt ein Mann, *1944)
  [Quelle - Seite 138f) 

Über den Autor
Zu seinem Blog

Dass es in Zukunft in Europa etwas mehr Menschen mit islamischem Glauben geben wird, ist eine Herausforderung für das Christentum. Viele der ankommenden Muslimas und Muslime bringen eine starke Gläubigkeit mit, die ihr Alltagsleben durchformt:
Manche beten mehrmals am Tag, gehen freitags in die Moschee, nehmen ihr Leben als Allah-geleitetes Kismet, fasten, geben Almosen.
Es ist beeindruckend, die Kraft islamischer Gottesdienste mit jungen Menschen miterleben zu können. Welch tiefe Verneigung Gläubige des Islams vor Allah machen, wieder und immer wieder. Diese Verneigung muss nicht autoritäre Unterwürfigkeit sein, sondern kann tiefe Ehrfurcht ausdrücken. 
(schreibt Paul M. Zulehner a.a.O Seite 139f)
"Ich spüre bei manchen Menschen Angst um die eigene Identität, da die christlich humanistische Identität nicht besonders stark ausgeprägt ist. Anders gesagt: Menschen, die sonst nichts mit Glaube und Kirche zu tun haben wollen, haben plötzlich Angst vor Islamisierung und dem Untergang der christlichen Prägung unserer Kultur."
(Sagt ein Mann, *1965, a.a.O. Seite 140)
Wenn Christen in Europa vor dieser religiösen Kraft von Muslimen und Muslimas Angst haben und eine „Islamisierung Europas" befürchten, dann veröffentlichen sie damit ihre eigene Glaubensschwäche. 
Das Problem Europas sind nicht die kraftvoll gläubigen Muslime und Muslimas, die zu uns kommen und unter uns leben. Das Problem sind die vielen schwach gläubigen Christinnen und Christen. Wer schwach ist, bekommt eher Angst. Starke gläubige Christinnen und Christen werden in der Begegnung mit dem Islam universeller, "katholischer". 
(Schreibt Paul M. Zulehner, a.a.O. Seite 140f)
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»Wären wir wirklich so kultiviert,
[Quelle:Süddeutsche Zeitung (276/2015) vom 30. 11. 2015, Seite 16, Jugendeite: "Jetzt.de"]

würden wir nicht nach Champagner rufen, sondern den Koran lesen*, eine Moschee besuchen.Und vielleicht verstehen, wie wenig der Islam mit dem Terror zu tun hat. Das kann man nicht, wenn man zwar mit der globalen Hipster-Oberschicht verkehrt, aber vor lauter Balkan-Beats-Party vergisst, sich den Unterschieden zu stellen. Und den unangenehmen Fragen.
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*Anmerkung:
WENN SIE anfangen
den Koran zu lesen, dann sollten sie nicht vorne anfangen (bei Sure 2), sondern hinten, bei der letzten Sure (Sure 114). Warum? Hinten im Koran stehen die ältesten Suren. Und die kürzesten, denn die Suren des oran sind der Länge nach geordnet: Die längste zuerst, die kürzeste am Schluss. - Wenn Sie vorne anfangen, werden Sie wahrscheinlich bald das Buch wieder weglegen.
Welchen Koran?:
  1. Der Koran. Neu übertragen von Hartmut Bobzin. 2. Auflage 2015. (17,95€)  Oder:
  2. Der Koran. Übersetzt und eingeleitet von Hans Zirker. 2. Auflage 2012. (14,95€) 
  3. UND:
    Vielleicht sollten Sie vorher noch eine Einführuung in den Koran lesen:
    Nicolai Sinai: Die Heilige Schrift des Islam. 2012. (5,99€)
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 Wären wir nämlich wirklich so aufrichtig,
würden wir uns fragen, wo das Geld der Terroristen herkommt, wie viele Deutsche vom Waffenhandel leben, wo wir Mitschuld tragen an Ungerechtigkeit. Und warum uns viel egal ist, bis jemand deswegen eine Bombe baut.
Wären wir wirklich jung,
würden wir nicht solche uralten Reflexe zeigen. Nicht immer nur ‚wir' sagen. Wären wir die, die wir vorgeben zu sein - aufgeklärte Kosmopoliten, postideologisch, pragmatisch, schlau - wir würden nicht stur unsere Welt verteidigen, ohne sie zu hinterfragen.

Sondern ernsthaft, ohne Ironie, versuchen, die Welt zu verbessern. Für die anderen. Und damit auch für uns.
Sir Peter Ustinov hat mal gesagt: >Terror ist der Krieg der Armen. Krieg ist der Terror der Reichen.<
Aber statt über solche Sätze nachzudenken, wollen wir nur unser gutes Leben. Wisst ihr, wie man das nennt? Konservativ.
Wir sind erzkonservative Besitzstandswahrer.
Unsere Freiheit, unseren Wohlstand, unser Wir hat niemand in Frage zu stellen. Wir wollen, dass gefälligst alles so bleibt, wie es ist. Fast Food, Tinder, Zara. Haus, Auto, Garten. Ziemlich genau das fordert auch Pegida. So kehren die allermeisten von uns auch nach diesem Horrortrip in ihren satten Alltag zurück.
Kümmern sich lieber um skandinavisches Design und Schwarzwälder Gin als um arabische Konflikte und afrikanische Unruhen. Zurück in den Alltag, versichern wir uns, ist genau der richtige Weg. Weitermachen. Nicht unterkriegen lassen. Gut schlafen, gesund essen, morgen zum Yoga. Und dann wundern wir uns, wenn uns jemand angreift.
Sind wir in unserem Selbstverständnis erschüttert.«  _____________________________________

Quelle
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Bildung
»Wir sind erzkonservative Besitzstandswahrer. Unsere Freiheit, unseren Wohlstand, unser Wir hat niemand in Frage zu stellen. Wir wollen, dass gefälligst alles so bleibt, wie es ist. [...]
Zurück in den Alltag, versichern wir uns, ist genau der richtige Weg. Weitermachen. Nicht unterkriegen lassen. Gut schlafen, gesund essen, morgen zum Yoga. Und dann wundern wir uns, wenn uns jemand angreift, sind wir in unserem Selbstverständnis erschüttert. 
Besonders wir jungen Menschen sind geschockt, 
die genauso im Bataclan hätten tanzen können. Wir sind getroffen, wo es uns scheinbar besonders wehtut: in unserem Hedonismus. Der ist okay, der gehört zu uns. Und Gewalt ist immer falsch. Wir müssen uns wehren, wenn man uns angreift. Wir dürfen Egoisten und Hedonisten sein. Wir können nicht alle Probleme aller Menschen lösen. Und manchmal, irgendwo in Palästina oder Syrien, gibt es vielleicht leider noch keine Lösung. 
Aber: Es wird nicht besser werden, bis auch wir uns ändern. 
Bis wir superschlauen Erste-Welt-Helden mit Bildung, Privilegien und der viel beschworenen Freiheit, zu denken und zu handeln, wie wir wollen, über das Warum nachdenken. Warum ganze Regionen im Chaos versinken. Warum wir so reich sind und die so arm. 
Warum manche unserer Altersgenossen nichts anderes kennen als die ANGST,
von der wir jetzt eine Dosis abbekommen haben. 
Oder, viel näher: 
Warum junge Menschen, die den gleichen Shakespeare in der Schule gelesen haben wie wir, 
nichts Besseres finden als den Sprengstoffgürtel. Warum sie eine menschenfeindliche Propaganda mehr begeistert als unsere bunte Welt des Überflusses. Warum sich Jungs aus europäischen Vororten in einem zerstörten Land radikalisieren lassen. Warum sie mit Bomben zurückkommen. Warum sie, statt zu leben wie wir, dieses perverse Theaterspiel aufführen. Und was unsere Rolle darin ist. 
Den Sumpf, in dem Terror wächst, auszutrocknen, 
während wir seinen Opfern helfen, könnte das Projekt unserer Generation sein. Nicht, weil sie uns sonst kaputtbomben. Das schaffen sie nicht. Dafür sind wir zu stark. Sondern genau deswegen: Weil wir stärker sind. Weil wir es können." 
Bildung stärkt die Persönlichkeit eines Menschen. Deshalb heißt das Wort für Bildung in anderen Sprachen „formation": Bildung formt. Dadurch wird die Persönlichkeit weniger anfällig für Autoritarismus, ist weniger unterwerfungsbereit. Bildung kann die diffuse Angst, die lähmt, in rationale Furcht transponieren, die handlungsfähig macht. So „konvertieren" Menschen auf dem Weg der Bildung von der Abwehr zum Einsatz. Der Weg zur Zuversicht wird eröffnet.«
(Quelle: jetzt.de, siehe oben, zit. nach Zulehner a.a.O. S. 116f)
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Schaun`n wir mal ... .

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