Das Ergebnis der neuesten Grundschul-Studien (man mag es ja schon nicht mehr hören - und vom vielen Wiegen wird die Sau auch nicht fett - doch es ist nun mal so wie es ist):
Das Akademikerkind hat eine weitaus größere Chance, von seinem Lehrer für das Gymnasium empfohlen zu werden, als der Sprössling eines Facharbeiters – und das bei gleichen Leistungen. Dieser Vorsprung hat sich im Laufe der Zeit nicht nur nicht verringert, er ist sogar eher größer geworden.
Leistung lohnt sich also nur bedingt für das Facharbeiter-Kind: Denn selbst, wenn es gleiche oder bessere Leistungen in der Grundschule erbringt als sein Freund und Nebensitzer, das Akademiker-Kind, so wird das Akademiker-Kind eher eine Empfehlung für das Gymnasium bekommen als das Facharbeiterkind.
Nun sind unter der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg die Grundschulempfehlungen der LehrerInnen nicht mehr bindend, doch die Eltern der Facharbeiter-Kinder haben es schon verinnerlicht: Sie neigen (statistisch betrachtet) noch stärker dazu, ihr Kind NICHT auf das Gymnasium zu schicken als die GrundschullehrerInnen.
Vielleicht aus Erfahrung:
Eltern und LehrerInnen beziehen in ihre Überlegungen mit ein, dass die Gymnasien sich oft viel zu schlecht um die Aufsteiger kümmern– und nicht alle Eltern sich Nachhilfe leisten können. Selbst aus guten Grundschülern können unter diesen Bedingungen oft keine guten Gymnasiasten werden. Leistung lohnt sich eben für die einen weniger als für die anderen.
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Bildungs-Aristokratie.
Die ursprüngliche Wortbedeutung des Begriffes "Aristokratie" ist „Herrschaft der Besten“. In der politischen Wirklichkeit wurde die Eigenschaft zu „den Besten“ zu gehören meist mit der Zugehörigkeit zu einer adligen Oberschicht gleichgesetzt, weshalb man unter Aristokratie seit der Antike die Herrschaft des Adels verstand.
Im Mittelalter werden darunter zumeist keine merklichen Vorzüge, sondern die familiäre Abstammung und die Zugehörigkeit zu einer festen sozialen Gruppe verstanden.
In der Neuzeit wird der Aufstieg durch Bildung versprochen, und es ist erwiesen, dass höhere Bildung (statistisch betrachtet) einen gewissen Schutz vor Arbeitslosigkeit, vor Armut und sozialem Abstieg bietet.
Wir können heute von Bildungs-Aristokratie insofern sprechen, als - wie im Mittelalter - die familiäre Abstammung, die Zugehörigkeit zu einer festen sozialen Gruppe (Akademiker-Kind) tendenziell eher zu einem höheren Bildungs-Abschluss führt als die objektiv erbrachte Leistung in der Schule (siehe oben).
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In Schwellenländern wie in China entwickelt sich ebenfalls zunehmend eine "Bildungs-Aristokratie". Jedoch nicht wie in Deutschland durch die Herkunft der Kinder aus Akademiker-Familien, sondern durch die Herkunft aus neureichen Familien:
Unter den nunmehr großzügig in ihre Kinder investierenden Eltern der "neureichen" erfolgreichen Mittelschicht in China und durch die Reformen des Erziehungswesens (1985, 1993), das zunehmend Privatschulen als Ergänzung zum staatlichen Schulwesen zugelassen hat, entwickelt sich rasch ein Bewusstsein der Eltern für ihre Rechte als "Konsumenten" von Bildung in den Privatschulen: Für das Schulgeld erwarten sie von der Schule auch, dass diese ihren Kindern einen höheren Bildungs-Abschluss liefern.
Dieses Kalkül der "Bildungs-Aristokratie" geht jedoch (in Deutschland und in China) nur so lange auf, wie sie es schafft, dass nicht zu viele junge Menschen mit hohem Bildungsabschluss auf den Arbeitsmarkt gelangen.
Anwalt der Bildungs-Aristokratie in der deutschen LehrerInnenschaft ist der Philologenverband. Unter dem Vorwand/mit dem vorgeschobenen Argument "Nur die Besten sollen auf das Gymnasium" versucht er, die Zahl der SchülerInnen auf dem Gymnasium zu begrenzen und somit auch die Zahl der AbiturientInnen, die um die (noch mehr oder weniger) gut bezahlten und vermeintlich sicheren Arbeitsplätze konkurrieren, möglichst klein zu halten.
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Sozial ist das nicht. Ob das auf die Dauer gut geht, wir man sehen.
Die Lebenslüge der Linken: JEDER kann es schaffen, wenn er sich nur anstrengt...
AntwortenLöschenRealistischer denkende Menschen wissen es besser. Der Einfluss der Eltern kann niemals vom Staat ausgegelichen werden.
Fußballer hat den Kern der Aussage und der empirischen Forschungen nicht verstanden: Menschen aus bildungsfernen Schichten, die das Gleiche oder mehr leisten als Menschen aus höheren "Kasten" werden (tendenziell und strukturell, nicht im Einzelfall) vom Gymnasium ferngehalten. Das ist weder Ideologie, noch Lebenslüge, noch Verschwörungstheorie - nur Beschreibung der Situation,die eine Vielzahl von Ursachen hat. Die Frage ist, ob man das so akzeptieren möchte(!), oder ob man daran etwas ändern möchte. Und wenn ja, warum, und wenn nein, warum nicht. Gute Lösungs-Vorschläge gibt es viele, z.B. die Gleich-Wertigkeit verschieden-artiger Bildungsabschlüsse.
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