Montag, 1. Juli 2013

Vielfalt, Diversity, Akzeptanz in der Schule

27.06.2013 Erster Christopher Street Day-Empfang im Landtag von Baden-Württemberg 
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Stuttgart. Der Landtag von Baden-Württemberg hat am Donnerstag, 27. Juni 2013, zum Empfang anlässlich des Christopher Street Days eingeladen. 
„Wir wollen die Menschen würdigen, die sich seit Jahrzehnten für die Rechte und gegen Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Transsexuellen und Intersexuellen einsetzen“, betonte Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) bei der Begrüßung der rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Landtag. „Die Bekämpfung und Ächtung von Diskriminierung sowie von Homo- und Transphobie ist und bleibt eine Daueraufgabe von Politik und Gesellschaft.“

„Baden-Württemberg ist das vierte Bundesland, das einen Aktionsplan für Toleranz und Gleichstellung auf den Weg gebracht hat“, 
freute sich Lösch. 

Der landesweite Aktionsplan sei ein wichtiges Instrument, um eine vorurteilsfreie Teilhabe und sichtbare Wertschätzung von Menschen aus der LSBTTI-Community in der Gesellschaft zu fördern. Lösch lobte die Gründung des landesweiten Netzwerks LSBTTIQ, in dem sich 60 Organisationen und Vereine zusammengeschlossen haben, als einen wichtigen Schritt zur Sichtbarmachung der Community und als wichtigen Ansprechpartner für die Politik.    
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Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg 
fordert die Berücksichtigung lesbischer, schwuler und transsexueller Jugendlicher in Bildungsplänen und Jugendarbeit:

Stuttgart, 1. Juli 2013: Der Empfang des baden-württembergischen Landtags am 27.06.13 verdeutlichte: Lesbische, schwule und transsexuelle Jugendliche müssen in Jugendarbeit und Schule angstfrei teilhaben können.

  • Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es verbindlicher Vorgaben für Bildungspläne und klarer Zielsetzungen in der außerschulischen Jugendarbeit.
  • „Es ist elementar wichtig, dass Begriffe wie lesbisch, schwul oder transsexuell auch im Zukunftsplan Jugend oder in den gerade neu erarbeiteten Bildungsplänen explizit Erwähnung finden“, betont Monika Barz, eine der Sprecherinnen des Netzwerks während der Podiumsdiskussion im Landtag. Sie verweist auf die Erfahrung, dass Lehrerinnen und Lehrer sich scheuen, die Vielfalt von Lebensformen, sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten als Unterrichtsstoff zu behandeln, wenn dies nicht explizit gefordert ist.
  • Die Bedeutung des Aktionsplans wird sich daran messen lassen müssen, inwieweit die Arbeit gegen Homo- und Transphobie Eingang in die neuen Bildungspläne der Schulen und die Leitlinien für die Jugendarbeit findet.
  • Gefordert wird vom Netzwerk die Einführung eines Leitthemas „Wertschätzung von Vielfalt“ in den aktuell diskutierten Bildungsplan für Baden-Württemberg. 
Dies entspräche auch den Zielen der beiden Regierungsfraktionen. 
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Brief an die Vorsitzende der GEW Baden-Württemberg

Liebe Doro, 


wie du ja weißt, sind die AKs Lesben- und Schwulenpolitik der GEW seit dem Regierungswechsel sehr dahinter her, dass die Versprechung aus dem Koalitionsvertrag in den neuen Bildungsplänen auch umgesetzt wird: 
"Wir werden baden-württembergische Schulen dazu anhalten, dass in den Bildungsstandards sowie in der Lehrerbildung die Vermittlung unterschiedlicher sexueller Identitäten verankert wird." 
 Nach Gesprächen mit Abgeordneten MdL Wahl, Fulst-Blei (SPD) Lösch und Boser (GRÜNE) waren wir im Mai/Juni 3x im Gespräch mit dem Kultusministerium (einmal unter Vermittlung des Sozialministeriums, das ja für die Umsetzung des "Aktionsplans für Toleranz und Gleichstellung" zuständig ist.) 

Ergebnis: 
  • Herr H., KM (politische Querschnittsaufgaben), war sehr unterstützend; 
  • Frau C., Ref.32, versichert im Gespräch ihre Offenheit für das Thema; - bisher tut sich aber nichts. 
  • Und im neu erstellten Positionspapier zum Leitprinzip Prävention (in dem das Thema sexuelle Orientierung enthalten sein soll, wie das KM mehrfach versichert hat,) wird das Thema mit keiner Silbe benannt. 
Nur schwammige Formulierungen wir „Toleranz", „Vielfalt der Lebensweisen", "Identitätsentwicklung" etc. stehen da, die keine Lehrkraft zwingen, das Thema zu behandeln. 
Also komplette Fehlanzeige! 

Frau C.: "Da muss nachgesteuert werden." - 
Dafür braucht es vermutlich ziemlich viel Druck! 

Unsere Forderung: 
  • Die sexuelle Orientierung muss im Bildungsplan explizit benannt werden und verbindlich und sehr konkret in den Bildungsstandards der Fächer und Klassenstufenverankert sein. 
  • Am besten dafür wäre ein 6.Leitprinzips „Wertschätzung von Vielfalt“: das wurde bisher abgeschmettert. 
 Lieben Gruß  


Zum Buch
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