Dienstag, 20. Februar 2018

"Spende so viel du kannst - für die Bildung der Armen!"

Heute Morgen las bzw. hörte ich von der "Community" Gib mehr! Gib effektiver!
 
Quelle
Giving What We Can is a community of effective givers. We inspire people to donate significantly and as effectively as possible.
Our Vision
A world in which giving 10% of our income to the most effective organisations is the norm.
Our Mission
Inspire donations to the world’s most effective organisations
We believe that charitable donations can do an incredible amount of good. However, it all depends on the effectiveness of the charities which receive your donations. It turns out that the difference between charities is astounding: Some do 1,000 times as much good with a donation as others! It is therefore critical that we give our money to the most effective charities, so that it will have the greatest impact possible.
To that end, Giving What We Can recommends charities based on in-depth research comparing the effectiveness of different interventions. (a.a.O.)
Dahinter steht die Bewegung des Effektiven Atruismus, über die Wikipedia Deutschland schreibt:
Der Effektive Altruismus (abgekürzt EA) ist eine Philosophie und soziale Bewegung der frühen 2010er Jahre, die darauf abzielt, die beschränkten Ressourcen Zeit und Geld optimal einzusetzen, um das Leben möglichst vieler empfindungsfähiger Wesen möglichst umfassend zu verbessern. Als Mittel hierzu dienen empirische Erkenntnisse und rationale Argumente. Effektive Altruisten streben danach, alle bekannten Ursachen und Maßnahmen zu berücksichtigen, um so zu handeln, dass ihr Handeln die größten positiven Auswirkungen hat. Dieser auf Evidenz basierende Ansatz unterscheidet den Effektiven Altruismus vom traditionellen Altruismus oder der klassischen Wohltätigkeit. Zu Befürwortern des Effektiven Altruismus zählen Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz, die Philosophen William MacAskill, Toby Ord, Peter Singer, Thomas Pogge sowie die professionelle Pokerspielerin Liv Boeree.
(Genau: Der Peter Singer, der in Deutschland ebenso bekannt ist für seine Tier-Ethik und das Buch "Die Befreiung der Tiere" sowie umstritten wegen seines Buches "Praktische Ethik" und die damit verbundene Haltung zur Euthanasie. - In diesem Zusammenhang wird er jedoch zitiert als ein Mensch, der 30% seines Einkommens "effektiv" spendet.)

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Um mögliche SpenderInnen zu einer Spende zu motivieren, kann man auf der Webseite
der Community sein eigenes Abkommen (abzüglich Steuern) mit dem Einkommen des Rests der Welt vergleichen. "Du wirst erstaunt sein!"

Ein Beispiel für Deutschland:



Und wenn Sie 
von diesen 35.000 
jedes Jahr 3.500 Euro spenden würden, 
dann 


würden Sie immer noch zu den 2% der reichsten Menschen der Welt gehören.
Wenn man also als - zum Beipsiel :-) - als Oberstudienrat in Deutschland denkt, man würde vielleicht doch eher zu den 99% gehören, dann ...? 

Are we? Am I? (Quelle: taz)
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Wie spendet man/frau also 
effektiv für die Bildung der Armen "in der Dritten Welt"?
Beispiel: Unterrichts-Materialien an Schulen
 
Autor:
[...] An solchen Berechnungen wird klar, was mit der Effektivität des Effektiven Altruismus gemeint ist.
Wer spendet, sollte das in armen Ländern tun, weil sein Geld dort mehr bewirken kann.
Und er sollte an Organisationen geben, deren Wirksamkeit wissenschaftlich gut belegt ist.
Denn der vermutete und der tatsächliche Effekt einer Hilfsmaßnahme liegen oft weit auseinander.

Das zeigt zum Beispiel eine Studie über Entwicklungshilfe in Kenia.
Dort arbeiteten die Entwicklungsökonomen Michael Kremer und Rachel Glennerster in den 90er-Jahren für eine Non-Profit-Organisation, die Unterrichtsmaterialien an Schulen verteilt, um die Bildung von Kindern zu verbessern. In einer großangelegten Studie, erzählt William MacAskill, wurden mehrere Maßnahmen getestet.

William MacAskill:
They started to test whether distributing textbooks would have any impact ...
Übersetzer:
Zuerst testeten sie, ob Schulbücher eine Auswirkung haben. Die Antwort war nein. Oder zumindest nur bei den allerbesten Schülern. Dann probierten sie niedrigere Klassengrößen und mehr Lehrer. Verbessert das das Ergebnis? Wieder nein. Ein ums andere mal stellten sie fest: einfach nur in die bestehenden Verhältnisse zu investieren führt nicht zu einer Verbesserung.

William MacAskill:
… Over and over again they found that just giving more inputs just doesn't seem to lead to any sort of output. But then they tested something called deworming ... So it shows that we can't just go with our intuitions.
Übersetzer:
Dann versuchten sie es mit Entwurmung. Die Schüler bekamen Tabletten gegen Darmwürmer. Die verursachen nämlich große Übelkeit und Schwäche und sorgten so dafür, dass viele Kinder überhaupt nicht in die Schule gingen.
Und so fand man heraus, dass man mit einer Entwurmung für denselben Geldbetrag am meisten Schüler in den Unterricht bringen kann. Es ist eine der am besten wirkenden Entwicklungsmaßnahmen, die man bis dahin kannte. Ich denke, das zeigt sehr gut, warum man sich beim Spenden nicht einfach auf seine Intuitionen verlassen sollte.

Autor:
Der Effektive Altruismus setzt den Intuitionen Zahlen entgegen. Berechenbarkeit als Garant für Wirksamkeit. Ein Aspekt, den manche auch kritisch sehen. Wie die Münchner Philosophin Lisa Herzog. [Quelle und Fortsetzung swr2/wissen] 
Plausibel? Oder nicht?



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