Sonntag, 19. Februar 2012

Von Kompetenzrastern und der Verantwortung der Lehrkraft



Ein wesentliches Motiv für die Erstellung von Kompetenzrastern war es, auch SchülerInnen als eine künftige Arbeitskraft und Ware zu sehen, die international und global vergleichbar, austauschbar und handelbar sein soll. Nicht Wert und Würde des Menschen sind dann zentral, nicht seine persönliche Entwicklung - zu dem zu werden, der er ist - sondern seine Brauchbarkeit. 

Siehe dazu auch diesen Post in diesem Blog.
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Was ist „Kompetenz“

Kompetenz: „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen
Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“. (F. Weinert 2001, S. 27f.)
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Von Lebensmitteln als Ware,  Rastern, Normen und SchülerInnen

Der Dokumentarfilm „Taste the Waste“ zeigt den verschwenderischen Umgang der westlichen Gesellschaft mit Nahrungsmitteln. Filmregisseur Valentin Thurn war im Kino Museum in Tübingen zum Gespräch. Das TAGBLATT befragte den 48-jährigen gebürtigen Stuttgarter. (20.09.2011)

Im Film zeigen Sie aber, dass nicht nur der Verbraucher in der Verantwortung ist.

Die Vernichtung von Lebensmitteln beginnt schon in der Landwirtschaft. Der Handel diktiert den Landwirten, in welcher Form und Größe sie ihre Lebensmittel abliefern müssen. Und was nicht in dieses Raster passt, wird aussortiert, kompostiert oder im besten Fall noch im Hofladen verkauft.

Also sind die Normen zu streng?

Sie sind viel zu streng. Der Handel argumentiert eben, dass die Kunden nur optisch einwandfreie Produkte kaufen. Ich halte das aber für übertrieben, weil die Leute auch eine gebogene Gurke kaufen würden. Wir haben aber verlernt, dass eine Karotte auch krumm sein kann oder ein Apfel auch einen Schorffleck haben kann. Wir wählen nur nach optischen Kriterien aus, die nicht entscheidend für die Qualität eines Produkts sind.


Diese Normen sind vom Handel eingeführt worden, damit er sicher gehen kann, welches Produkt er bekommt. Und Hygienestandards sind sicher sinnvoll. Aber Normen, die zum Beispiel die Farbe eines Apfels vorschreiben, halte ich für ziemlich unnötig.

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