Freitag, 2. März 2012

„Dem Lernen Flügel verleihen!“ . - Wie bekommt man den Deutschen Schulpreis?

Der Deutsche Schulpreis 2012 – „Dem Lernen Flügel verleihen!“ - ist ein Wettbewerb, ausgeschrieben von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung in Kooperation mit stern und ARD. 

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Übrigens: 
Die neuen Gemeinschaftsschulen in BW -

Am 16. Januar 2012 veröffentlichte das Kultusministerium in BW eine Liste von 34 Schulen, die „sehr gute Aussichten haben, im Schuljahre 2012/2013 erste Gemeinschaftsschulen zu werden“.

Für die Bewertung des pädagogischen Konzepts einer Schule orientiert sich das Ministerium an den Kriterien, die jährlich für den Deutschen Schulpreis angelegt werden
zusammen mit drei weiteren Kriterien: 
  • Ganztagsbetreuung, 
  • Inklusion 
  • und aktive Elternarbeit.
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Wer bekommt den Preis? Die Kriterien:

"Grundlage des Wettbewerbs ist 

  • ein umfassendes Verständnis von Lernen und Leistung.
Über die bloße Wissensvermittlung hinaus gilt es, 
  • die individuellen, sozialen und schöpferischen Fähigkeiten auszubilden.
 Ziel ist:
  • die Förderung von Selbstständigkeit und verständnisintensivem Lernen,
  • Verantwortung und Leistungsbereitschaft.
 Das  verlangt 
  • die Auflösung starrer Unterrichtsformen 
  • und die Konzentration auf die individuelle Bildung und Entwicklung jedes Einzelnen.
Zu einem pädagogisch herausragenden Schulprofil gehört 
  • neben gutem Unterricht 
  • auch ein gutes Schulklima, 
  • eine alltagsprägende Schulkultur,
  • ein Gefühl der Zugehörigkeit und gegenseitiges Vertrauen.

Gute Schulen
zeichnen sich auch aus durch
 
  • eine führungsstarke, demokratische Organisation.
Der Preis würdigt beides, den Weg und die Ergebnisse exzellenter Schulen. Nicht der einmal erreichte Stand ist ausschlaggebend, betrachtet wird die gesamte Entwicklung einer Schule: ihr eigener Weg, die besonderen Voraussetzungen, Chancen und Schwierigkeiten und ebenso die weitere Entwicklungsplanung. 

Entscheidend ist deshalb nicht, ob eine Schule schon als Leuchtturm in der Bildungslandschaft bekannt ist. Angesprochen werden vielmehr gerade auch solche Schulen, die sich noch am Anfang eines Weges sehen und dabei
  • besonderes Engagement, 
  • innovative Methoden 
  • und qualitätswirksame Entwicklungsschritte
erkennen lassen." 
                                                                                                         Quelle

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Der "Blick über den Zaun"

Prof. Ulrich Herrmann greift die Gedanken auf, geht aber auch darüber hinaus. 


Prof. Herrmann (* 7. November 1939 in Velbert) ist ein deutscher Pädagoge und Historiker, emeritierter Professor für Pädagogik und Honorarprofessor an der Universität Potsdam. Seine derzeitigen Schwerpunkte sind die Bildungspolitik, die Schulentwicklung und der Schulbau, die Jugendkulturen im 20. Jahrhundert sowie die Gehirnforschung und die Pädagogik. Er lebt und arbeitet in Tübingen.Prof. Dr. Ulrich Herrmann, Tübingen.
Quelle: wikipedia

Schulen der Zukunft werden daraus nur, wenn sie die Kriterien des Deutschen Schulpreises der BOSCH-Stiftung erfüllen:
  • Leistungen müssen sich an den Ausgangslagen der Schüler bemessen;
  • produktiver Umgang mit Verschiedenheit; 
  • die Schüler sollen lernen, ihr Lernen selber in die Hand zu nehmen;
  • Förderung von Gemeinsinn und achtsamem Umgang miteinander; 
  • ein anregungsreiches Schulklima.
Es kann nicht verwundern, dass unter diesen Gesichtspunkten nur ausnahmsweise Gymnasien ausgezeichnet werden, was nichts über ihre Qualität aussagt, wohl aber über ihr pädagogisches Selbstverständnis. 

Und Schulen der Zukunft werden Schulen auch nur dann, wenn es ihnen gelingt, die Leistungsstandards der Kultusministerkonferenz dadurch umzusetzen, dass sie – wie die Schulen des reformpädagogischen Schulenverbunds „Blick über den Zaun“ – 
  • nicht nur darauf schauen, was durch Unterricht und Lernen „herauskommen“ soll, 
  • sondern was die Schule, das Kollegium, der einzelne Lehrer tun muss, damit jeder Schüler möglichst hochgesteckte Ziele auch tatsächlich erreicht.
Aus den schlichten Sätzen „Die Schüler können…“ folgt ja noch lange nicht, woher und wieso sie das Erwartete können und wann und wie sie es sich aneignen konnten.

Die vergleichende Leistungsmessung – um diesen Punkt abzuschließen – sagt ja bekanntlich nicht darüber aus, unter welchen förderlichen oder hemmenden Umständen die Leistung zu erbringen war. Und sie sagt erst recht nichts darüber aus, welche Kompetenzen hinter einer erwiesenen Leistung stehen."

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Der Reformpädagogische Ansatz
Dass Prof. Herrmann hier den reformpädagogischen Ansatz erwähnt, ist deshalb bemerkenswert, weil sich vielen AutorInnen nach dem Skandal in der Odenwaldschule, die ja zur deutschen reformpädagogischen Bewegung des 20 Jahrhunderts gehört oder gehörte, nicht mehr trauen, das Wort "Reformpädagogik" in den Mund zu nehmen. 

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