Sonntag, 19. Februar 2012

Die Lehrkraft als Coach der SchülerInnen - Auf die Haltung kommt es an.



Wollen statt Müssen

"Vor fast 30 Jahren wollte der Schweizer Lehrer Peter Fratton seinen Beruf aufgeben. Die Schule sei eigentlich nicht der Ort zum Lernen. Stattdessen gründet er seine eigene Bildungseinrichtung, das »Haus des Lernens«. 

Mittlerweile gibt es weltweit insgesamt 18 Lernhäuser in acht Ländern. Die Schulen sind jeweils im Besitz der Lehrer, sie beginnen zum Teil schon mit der Vorschule und bieten neue Formen der Berufsausbildung an. Europaweit sind sie inzwischen ein Vorbild für Gründer freier Schulen. Ziel der Bildungsarbeit in den SBW-Lernhäusern ist die Förderung der »eigenverlangten« Leistung. Es gelten die vier »pädagogischen Urbitten«: 

Die  pädagogische Urbitten

  1. Bringe mir nichts bei!
  2. Erkläre mir nichts!
  3. Erziehe mich nicht!
  4. Versuche nie, mich zu motivieren!"

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Und was macht dann eigentlich der Coach? 


Er führt das Pferd, das trinken will, zum Brunnen. Aber trinken muss es (?) dort schon selber. - (Jetzt klammern wir zunächst mal die Frage einmal aus, was passiert, wenn das Pferd gar nicht zum Brunnen geführt werden will oder zum Brunnen geführt wurde, aber nicht trinken will.) :-) 
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Den Namen Benjamin Bloom  
kannte in den 1970er/1980er Jahren jede/r ReferendarIn. Benjamin Samuel Bloom, * 21. Februar 1913 in Lansford, Pennsylvania; † 13. September 1999 in Chicago) war Psychologieprofessor. Er forschte und lehrte an der University of Chicago in den Erziehungswissenschaften.

1956 leitete Bloom dort eine Gruppe von Psychologen, die eine Taxonomie von Lernzielen erarbeitete. Was heute die Kompetenzen und Bildungsstandards sind, war damals die Bloomsche Lernziel-Taxonomie:  

Die ReferendarInnen mussten sich in ihrem Unterrichts-Entwurf klar machen, welche Lern-Ziele die SchülerInnen anhand welcher Lern-Inhalte erreichen sollten. Sie musste die Grobziele in Feinziele unterteilen und vor allen Dingen beachten, dass es nicht nur kognitive Lernziele zu bedenken gab, sondern Lernziele ("Kompetenzen"?) auf drei Hauptgebieten:
  1. den kognitiven,
  2. den affektiven
  3. und den psychomotorischen.
Was für uns in diesem Zusammenhang aber wichtiger ist:

Benjamin Bloom hat Hochleister aus unterschiedlichen Bereichen untersucht, um herauszufinden, ob sie etwas gemeinsam haben, das zu ihren hohen Leistungen geführt hat. -  Man hat im Grunde nichts gefunden, mit einer Ausnahme: 

Dass alle frühzeitig eine Person gefunden haben, die sich für sie selbst sehr engagierte, für ihren Lernfortschritt, für ihr Weiterkommen.

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Entscheidend für die hohen Leistungen war die zuwendende Haltung der lehrenden Person, die Haltung des Helfens, die von den Lernenden als solche wahrgenommen werden kann. - 

Das ist die Grundlage für alles Coaching. Ziel des Coaches ist es, den Lernenden bei seiner persönlichen oder beruflichen Entwicklung zu unterstützen, "MentorIn" zu sein. (Mentor war ursprünglich in der griechischen Mythologie der Freund des Odysseus und Erzieher von dessen Sohn Telemach.) - Auf die Beziehung kommt es an. 

Die Hypothese ist: Das durstige Pferd lässt sich zum Brunnen führen und trinkt dort auch (es muss nicht trinken), wenn es spürt, dass sein/e BegleiterIn ihm helfen will, den Weg zum Brunnen zu finden. 

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