Den JULE-Tag veranstaltet die GEW mehrmals im Jahr an verschiedenen Orten in den vier Bezirken Baden-Württembergs. Er ist ein Tag für Lehreranwärter/innen und Referendar/innen, Lehramtsstudierende, junge Lehrer/innen mit und ohne Stelle.
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Winfried Kretschmann, Regierungspräsident in BW, war nicht auf dem Jule-Tag, doch er und Bildungsforscher Hilbert Meyer sind sich in zumindest zwei Punkten einig:
Der Ministerpräsident in einem Interview mit der GEW:
- "Ein guter Lehrer kann man nur sein, wenn man die Kinder und die Jugendlichen mag. ...
- Dass LehrerInnen heutzutage nur gute ModeratoInnen sein sollen, finde ich eine unzureichende Rolle des Lehrers. Es müssen PädagogInnen sein, das bedeutet nach dem schönen griechischen Wort »führen«."
Der Bildungsforscher in seinem Vortrag:
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- "Die entscheidende »Variable« für hohen Lernerfolg ist - neben den Schülern selbst - eine starke Lehrerpersönlichkeitsstruktur. ...Gerade Lehrpersonen mit hohem Leistungsvermögen entwickeln je ein eigenes Profil ihres Unterrichts. Sie können Schwächen im einen Bereich durch Stärken in anderen Bereichen kompensieren. ...
- Mischwald ist besser als Monokultur. ... Was guter Unterricht ist, kann nicht aus empirischen Forschungsergebnissen abgeleitet werden. Erforderlich ist die Einbettung in eine Bildungstheorie, durch die geklärt wird, ob unser Bild vom guten Unterricht unseren persönlichen und gesellschaftlichen Vorstellung von »Güte« gerecht wird oder nicht."
Der Mischwald besteht dann bei Hilbert Meyer aus drei Grundformen des Unterrichts:
Siehe auch: "Der individualisierte Nürnberger Trichter"
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"Alle Menschen wollen das gute Leben, könnte man in Anlehnung an Aristoteles behaupten, demzufolge alle nach Glück streben. ...
Im Begriff des guten Lebens schwingt auch ein moralischer Anspruch mit, es erfüllt sich nicht im individuellen Wohlergehen, sondern lässt sich nur verwirklichen, wenn man sich der Tatsache stellt, dass der Mensch ein Gemeinschaftswesen ist.
Es geht nicht nur um das gute Geld und den guten Job oder Glück in der Partnerschaft. Inzwischen dämmert uns, dass die exzessive Individualisierung des Lebensglücks nicht die richtige Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ist."