Freitag, 21. Februar 2014

Liebes Leben. 25 mal Sex auf 32 Seiten. - Die Ängste vor dem Bildungsplan

Liebes Leben.
So lag ich also, ohne meinen Blinddarm, einige Tage lang im Bett und schaute aus dem Krankenhausfenster zu, wie der Schnee melancholisch durch Nadelbäume trieb. … Dann ging ich wieder zur Schule und genoss es, länger als notwendig vom Turnen befreit zu sein, und eines Sonntagmorgens, als ich mit meiner Mutter allein in der Küche war, erzählte sie mir, dass im Krankenhaus mein Blinddarm herausgenommen worden war, wie ich gedacht hatte, aber nicht nur der. Der Arzt hatte es bei dem Eingriff für richtig gehalten, auch den Blinddarm zu entfernen, aber das Wichtigste für ihn war ein Gewächs. Ein Gewächs, sagte meine Mutter, so groß wie ein Putenei.

Aber mach dir keine Sorgen, sagte sie, jetzt ist es ja vorbei.
Der Gedanke an Krebs kam mir überhaupt nicht in den Sinn, und sie erwähnte ihn mit keinem Wort. Ich glaube nicht, dass eine solche Eröffnung heute ohne Fragen abginge, ohne jede Erkundigung, ob es Krebs ist oder nicht. Bösartig oder gutartig — wir würden es sofort wissen wollen. Ich kann unsere Hemmungen, darüber zu sprechen, nur damit erklären, dass es um das Wort eine Wolke gegeben haben muss wie die Wolke um die Erwähnung von Sex. Schlimmer noch. Sex war ekelhaft, musste wohl aber auch Genuss verschaffen was wir wussten, obwohl unsere Mütter das nicht ahnten —, während man schon allein bei dem Wort Krebs unweigerlich an ein dunkles, verfaulendes, übelriechendes Viech dachte, das man nicht einmal ansah, wenn man es wegstieß.
Quelle: Alice Munro, Liebes Leben, Erzählungen, 2012, S. 16

- Meine Oma erzählte mir, dass sie ihren Ehemann in ihrem ganzen Leben niemals nackt gesehen habe: Man zog sich stets im Dunkeln aus.
- Es gibt Menschen, die fühlen sich peinlich berührt, wenn sie sehen, dass sich zwei Menschen küssen, sie müssen dann wegschauen oder sich umdrehen.
- Und neulich sagte eine Frau auf der Straße, wenn sie im Fernsehen sehe, dass sich zwei Jungen küssen, dann müsse sie ihr Fernsehgerät sofort abschalten; es sei unerträlich für sie.
- Das alles muss ich akzeptieren und respektieren; jeder Mensch muss seinen eigenen Weg gehen, und der ist manchmal sehr verschlungen. 

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Das berühmte Arbeitspapier 

für die Hand der Bildungsplan-kommissionen als Grundlage und Orientierung zur Verankerung der Leitprinzipien, in dem auf 32 Seiten 25 mal das Wort Sex vorommem soll, können Sie hier > nachlesen (und nach-zählen).

Die Kontroverse um den Bildungsplan 2015 (Baden-Württemberg) hat inzwischen auch einen
eigenen Eintrag auf > wikipedia.

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Nachfolgend einige Äußerungen von Menschen,
die Angst vor dem neuen Bildungsplan haben und sich sorgen machen:


"Aber das ist ja die Methode der rot-grünen Tugendwächter,
  • die die Toleranz, die sie einfordern, nicht im geringsten an den Tag legen. Andersdenkende werden medial fertiggemacht. 
  • Es soll aber auch solche Menschen geben, die einfach immer noch daran glauben, dass nur in einer Beziehung von Mann und Frau Kinder gezeugt werden.  
  • Wir Andersdenkenden tolerieren die o.a. Gruppe, wir wollen diese sogenannte „Vielfalt“ 
  • aber nicht akzeptieren
  • weil wir deren Glorifizierung nicht gut finden, 
  • und dieses letztlich zur Zerstörung der traditionellen Familie führt."
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"Es waren in der großen Mehrzahl lediglich besorgte Eltern, 

die ihre Kinder vor dem Gender-Mainstream-Programm der Europäischen Union schützen wollen.
  • Einige davon bekennen sich zu ihrem christlichen Glauben, mehr nicht.
  • In Baden-Württemberg hat das Gender-Mainstream-Programm schon den Bildungsplan für 2015 derart beeinflusst, dass Kinder bereits ab der Grundschule in jedem Fach mit dem Thema Sexualität, und zwar in jeder Spielart, konfrontiert werden sollen. 
  • Diese unsensible Frühsexualisierung der Kinder hat unabsehbare psychische Folgen. Welche Mutter, welcher Vater würde seine Kinder davor nicht beschützen wollen?
  • Immer wieder betonen die Bildungsplangegner, dass sie nicht Homophob sind und für Toleranz plädieren. 
  • Wogegen sie sich aussprechen, ist eine Ideologisierung, eine Überbetonung und Überbewertung des Themas Sexualität und sexuelle Orientierung im schulischen Unterricht und auch der viel zu frühe Zeitpunkt für dieses hochsensible Thema."

"Die Durchsetzung eines solchen Bildungsplans wäre ein weiterer Schritt in Richtung Destabilisierung unserer Gesellschaft, 

  • denn er weicht haltgebende Familienstrukturen weiter auf
  • so dass immer mehr desorientierte, labile und leicht steuerbare Menschen entstehen. 
  • Die traditionelle Familie aber ist die Keimzelle unserer Gesellschaft, nur aus ihr gehen Kinder hervor. 
  • Deshalb stehen Ehe und Familie auch unter besonderem grundgesetzlichen Schutz und den gilt es zu erhalten."
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"Als GEW-Mitglied habe ich die Petition unterschrieben,
weil ich fand, dass sie eine Angst von mir kommuniziert.
 
  •  Als werdender Vater habe ich Angst, dass meine Kinder später mal in eine Schule kommen, die sexualisiert ist.
  • Und ich habe Angst, dass eine sexualisierte Schule die Intimsphäre meiner und auch anderer Kinder verletzt. Und ich möchte nicht, dass meine Kinder verletzt werden!!! 
  • Ich habe daraus folgend Angst, dass eine sexualisierte Schule zur institutionellen Kindeswohlgefährdung werden kann und damit ein Schaden für unsere Gesellschaft entsteht und unterschrieb daher die Petition, um zum Schutz unserer Kinder zur Vorsicht zu mahnen. 
 Dass Schule ein Ort ist, an dem Diskriminierung entgegengewirkt wird, sollte selbstverständlich sein.
Von der GEW hätte ich mir erhofft, dass sie die große Zahl der Petitionsunterzeichner nicht an den rechten, fundamentalistischen Rand der Bevölkerung schiebt, sondern dass sie sich ernsthaft fragt, was dahintersteckt, dass so viele Menschen diese Petition unterschrieben. Und dass sie sich danach einem sachlichen und ernsthaftem Dialog zuwendet."
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"Vielleicht haben Sie ja selbst Kinder oder Enkelkinder. 
  • Dann werden Sie bald beobachten können, wie die Kleinen sich nach dem Unterricht immer wieder die Frage stellen werden, ob sie vielleicht doch besser schwul werden oder ihr Geschlecht wechseln sollten wenn das denn mal gerade opportun ist. Wollen Sie das? 
  • Lassen Sie die Kleinen doch in Ruhe in familiärer Geborgenheit ihre Identität finden, wir haben das doch auch hinbekommen oder?
Ich habe in Stuttgart mit vielen Demo-Teilnehmern gesprochen. Nicht ein Einziger hatte etwas gegen Homosexuelle. Immer waren wir uns sofort einig, dass Homosexualität, in seltenen Fällen Transsexualität zum Menschsein gehört und deshalb niemand diskriminiert werden darf.
  • Nur die Kinder soll man damit doch bitte nicht schon im Kleinkindalter in den Kindergärten und Schulen verunsichern, dafür haben sie Familien, die es zu stärken gilt.
Wissen Sie eigentlich vor wessen Karren Sie sich da spannen lassen? 
  •  Falls ja, werfe ich Ihnen opportunistische Verlogeheit vor,
  • falls nein, werfe ich Ihnen beängstigende Naivität vor. 
Am Ende geht es nämlich in einem Langfristplan der "Eliten" 

darum, die Menschen, am besten schon die kleinen Kinder, derart zu verunsichern, dass sie irgendwann nicht mehr wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind.
  • Möglichst schnell sollen die Kinder aus der Geborgenheit der Familie raus und zu willfährigen, leicht manipulierbaren, nur noch triebgesteuerten Konsumenten gemacht werden, demnächst mit einem RFID-Chip im Oberarm implantiert. 
Wenn Sie diese Ziele der Eliten nun als Verschwörungstheorie abtun, so dreht sich für Sie wohl die Sonne noch um die
Erdscheibe.
  • Ich empfehle Ihnen eine Lektüre: https://www.youtube.com/watch?v=HPBnv2QxQUo
  • Bitte bilden Sie sich erst einmal umfassend weiter, bevor Sie noch mehr solcher naiven, populistischen Artikel schreiben."
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"Seit Ende 2010 ist Elsässer Chefredakteur
des politischen Monatsmagazins Compact,
in welchem er u.a. rechtspopulistischen und
verschwörungstheoretischen
Positionen ein Forum bietet." [wikipedia]
 
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  • "Treten Sie doch die Meinungsfreiheit mit Füßen und erlauben Sie ein paar linken Chaoten zu entscheiden, wer seine Meinung dagen darf oder nicht. 
  • Von der GEW und undemokratischen Gemütern wie Ihnen habe ich langsam die Nase voll. Bitte öffnen Sie endlich Ihre Augen zum Sehen, bevor Sie sie zum Weinen brauchen.
  • Nun bin ich gespannt, ob Sie den Mut haben, diesen Beitrag zu veröffentlichen oder Ihre Augen schließen und ihn wegzensieren."
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Eine ganz andere Stimme

"Der Weltrat der Kirchen
ist - als Ausdruck seiner Verpflichtung zu Gerechtigkeit, menschlicher Würde und Befreiung - seit seiner Gründung den Menschen ein treuer Partner in ihren Kämfen gewesen, die diskriminiert und ausgeschlossen waren:
  • rassischen und ethnischen Minoritäten,
  • Menschen mit Behinderungen,
  • indigenen Menschen wie den Dalits (indische UreinwohnerInnen).
Über Jahrzehnte hinweg hat der Weltkirchenrat Nachdenken, Analyse, Beistand und Kommunikation unter marginalisierten Menschen ermöglicht, indem er ihre Anstrengungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene unterstützt hat und Kirchen und Gesellschaften ermutigte, gerechter zu sein, ansprechbarer und inklusiver.

Auf der 10. Generalversammlung des Weltkirchenrates im November 2013 in Busa (Südkorea) bitten wir um besondere Aufmerksamkeit für das Thema der homophoben Gewalt.

Stigmatisierung durch kirchliche Autoritäten
hat eine sehr tiefgehende Macht, verinnerlichte Homophobie zu erzeugen.
Homophobie hat oft ihre Wurzeln in homophoben Botschaften, die von Kirchen und religiösen Führern kommen und die die Macht haben, Gesellschaft, Kultur und stattliche Autoritäten zu beeinflussen. - Gewalt gegen Homosexuelle auf der Basis einer religiöse Argumentation ist ein zunehmendes Problem in vielen Bereichen der Welt."

Der emeritierte Erzbischof Desmond Tutu, Südafrika 
und Bärbel Wartenberg-Potter, Bischöfin der lutherischen nordelbischen Landeskirche i.R.

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Für Eltern, Lehrkräfte, Jugendliche:
Siehe auch die Serie

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