Kompetenter Umgang mit Heterogenität wird von den Schulen verlangt, besonders im Zusammenhang mit der aktuellen Neugründung von Gemeinschaftsschulen in Baden Württemberg. (Doch Heterogenität - mehr oder weniger - gibt es in jeder Schulklasse, in jeder Haupt-, Realschul- und in jeder Gymnasialklasse.)
Dabei wird der Begriff "Heterogenität" sehr oft verkürzt gedacht: Man denkt an unterschiedliche Begabung, an unterschiedliche Herkunftsländer und Muttersprachen, an die soziale Schicht, aus der die SchülerInnen stammen...
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Prof. Bohl von der Uni Tübingen ergänzte in einem Vortrag vor der Württembergischen Evangelischen Landessynode:
"Schülerinnen und Schüler (und auch Lehrerinnen und Lehrer) unterscheiden sich
- hinsichtlich kognitiver Voraussetzungen
- hinsichtlich sprachlicher Voraussetzungen
- hinsichtlich sozialer Voraussetzungen
- hinsichtlich von Interessen, Bedürfnissen, Neigungen
- hinsichtlich Einstellungen, Haltungen
- hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Leistungsmotivation
- hinsichtlich Geschlecht
- hinsichtlich Alter
- hinsichtlich Kultur, Herkunft, Tradition, Werte und Normen
- hinsichtlich Physis und Gesundheit
- … "
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Sein Kollege Prof. Sielert von der Uni Kiel erklärt an anderer Stelle die Geschichte des Begriffs Heterogenität:
Umgang mit Heterogenität
Beschreibung
Woher stammen die Begriffe "Managing Diversity" und "Umgang mit Heterogenität"?
Der Begriff "Managing Diversity" entstammt der US-amerikanischen Anti-Diskriminierungs-Politik und bezeichnete ursprünglich freiwillige Firmeninitiativen zur Abwehr von teuren Klagen wegen Diskriminierung. Heute meint er eine personalwirtschaftliche und organisationale Orientierung des Managements, um die vorhandene personale Vielfalt betriebswirtschaftlich relevant zu nutzen und Vorteile einer elitären und dominanten Gruppe abzubauen.
Im pädagogischen Kontext prägte die Erziehungswissenschaftlerin Annedore Prengel
nach einer Auswertung der Erfahrungen der interkulturellen Pädagogik,
der Integration von Menschen mit Behinderung
und der Geschlechterpädagogik
1995 den Begriff einer "Pädagogik der Vielfalt". Um genauer zu sagen, worum es dabei geht und nicht auf den in der Wirtschaft gängigen Begriff "Managing Diversity" zurückzugreifen, reden wir in der Abteilung Sozialpädagogik über "Umgang mit Heterogenität".
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Stephanie Schür schreibt in der Zeitschrift für Inklusion im Jahr 2010:
In den 1990er Jahren entstehen die ersten monographischen Werke zum Thema Diversity Management. Während in der Studie „Workforce 2000“ vor allem die drei Heterogenitätsdimensionen
- Geschlecht,
- Alter
- und Herkunft
im Fokus stehen, ... wird das Verständnis von Vielfalt in der us-amerikanischen Literatur weiter ausdifferenziert. 1994 definieren Gardenswartz/Rowe Diversity als ,,all of the ways that human beings are both similar and different“ und präsentieren ein Modell, das Diversity inter- und intraindividuell auf vier Ebenen ansiedelt. Die von den Autorinnen als ,internal dimensions‘ von Diversity beschriebenen Unterscheidungsmerkmale sind dabei zu immer wieder zitierten Heterogenitätsdimensionen geworden:
- „Age,
- Gender,
- Sexual Orientation,
- Physical Ability,
- Ethnicity
- and Race“
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Besonders "Sexual Orientation", die Sexuelle Orientierung der Schülerinnen und Schüler wird in den Schulen in der Diskussion um Heterogenität, Umgang mit Vielfalt und Inklusion immer wieder gerne unterschlagen.
Dazu haben Prof. Dr. Uwe Sielert und Dr. Stefan Timmermanns eine eigene Studie veröffentlicht: Expertise zur Lebenssituation schwuler und lesbischer Jugendlicher in Deutschland – Eine Sekundäranalyse vorhandener Untersuchungen.
Dazu haben Prof. Dr. Uwe Sielert und Dr. Stefan Timmermanns eine eigene Studie veröffentlicht: Expertise zur Lebenssituation schwuler und lesbischer Jugendlicher in Deutschland – Eine Sekundäranalyse vorhandener Untersuchungen.
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