Dienstag, 5. Juli 2016

Feminismus und Anti-Islamismus. Feminismus kann auch reaktionär sein.


Früher dachte ich immer, 

Feminismus sei stets liberal, progressiv, humanistisch.
Und wenn mich als - progressiven Mann - eine feministische Frau um etwas bittet, dann muss ich zustimmen. -

Denn :Ich bin ja schließlich nicht von gestern/ frauenfeindlich/ machistisch/ reaktionär/ unliberal/ fortschrittsfeindlich/ und so....

Das war naiv.
Der (scheinbar) fortschrittliche Feminismus kann auch rassistisch sein. Klar: Antisemitisch wird er wohl nicht sein, das geht gar nicht. 
Aber.  Eine bisschen anti-islamisch kann auch ganz hip sein. 
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Zum Beispiel:

Eine als fortschrittlich und liberal geltende große  Schule in einer Universitätsstadt in Baden-Württemberg beschließt in der Lehrer_innen-Konferenz mehrheitlich und heuchlerisch und sinngemäß:

"Kopfbedeckungen sind im Unterricht nicht gestattet". - Welche Lehrkraft möchte dem nicht zustimmen? -

Der Öffentlichkeit (und dem eigenen schlechten Gewissen) gegenüber wurde argumentiert:
Nein, es geht uns gar nicht um die Kopftücher von Mädchen, sondern/und auch um die Baseball-Caps der Jungen. -

Ja. Das war feige und heuchlerisch.
Denn:

Es ging natürlich und ausdrücklich in erster Linie/ wenn nicht ausschließlich um die Kopftücher der islamischen Mädchen. Sie, die Kopftücher,  waren der Grund dafür, dass die "Kopfbedeckung" auf die Tagesodrnung kam. - Warum sollte nicht eindeutig in der Schulordnung stehen:

  • Wir möchten nicht, dass islamische Mädchen Kopftücher tragen. 
  • Wir möchten auch nicht, dass Jungen Baseball-Caps tragen. 
  • Und wir möchten keine katholischen Nonnen in Tracht in unserer Schule sehen. - Oder doch, die dürfen?
  • Und wir wollen nicht, dass irgend eine Person mit einem Kreuz um den Hals an unserer Schule auftaucht. - Oder doch?
  • Wir dulden keine Hakenkreuze auf den Ärmeln der Jacken.
  • ...

  1. Hätte man der Queen das Kopftuchtragen in der Schule auch verboten? 
  2. Hätte man Mutter Teresa gebeten, sich in der Schule zu entschleiern? 
  3. Hätte Obama in der Schule das Käppi absetzen müssen?
Mutter Teresa
Königin Elisabeth II

US-Präsident Obama
Martin Luther mit Cap
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Das Verbot der Kopftücher für Mädchen: "Kultur-Imperialismus" / Wir wissen, was gut ist/ Wir wissen, was gut für die Mädchen ist/ Wir sind fortschrittlich, und das setzen wir durch/ Wir sind die Guten/ Die Anderen sind noch im Mittelalter/ We are the world..../ Die Kinder des Lichts gegen die Kinder der Finsternis. - Oder so. 


Quelle
Eine ähnliche "verborgene" Islamophobie gibt es beim Thema Kinder-Ehe und Viel-Ehe. "Seit Beginn der Flüchtlingskrise kommen immer mehr minderjährige Mädchen mit ihren oft volljährigen Ehemännern ins Land." (siehe unten).

Schnell hört man dann Sätze wie "Ja, schon der islamische Prophet Mohammed war ja ein Kinderfi...., ein Kinderschänder". (siehe unten). -

Noch nie (?) hörte man: "Mahatma Gandhi war ein Kinderschänder."
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Saudi-Arabien ca. 620 / Indien 1882/ China 1885 & 1908/ Deutschland  2016
Quelle: wikipedia

 Mohandas Karamchand Gandhi, genannt Mahatma Gandhi;
* 2. Oktober 1869 in Porbandar, Gujarat; † 30. Januar 1948 in Neu-Delhi, Delhi) war ein indischer Rechtsanwalt, Widerstandskämpfer, Revolutionär, Publizist, Morallehrer, Asket und Pazifist.Gandhi wurde bereits im Alter von sieben Jahren mit der gleichaltrigen Kasturba verlobt; 1882 wurde er im Alter von 13 Jahren durch seine Familie mit ihr verheiratet. Die Ehe dauerte 62 Jahre.

Gandhi kritisierte später sowohl in seinen Werken als auch in der Öffentlichkeit die Kinderheirat, die damals in Indien üblich war und auch heute noch existiert. In seiner Autobiographie Mein Leben schreibt er: „Ich sehe nichts, womit man eine so unsinnig frühe Heirat wie die meine moralisch befürworten könnte.
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Mao Y-ichang,
der Vater von Mao Tse Tung [Mao Zedong] wurde 1885 im Alter von 18 Jahren mit der 15-Jährigen Yi-Chang verheiratet. Kurz nach der Hochzeit verpflichtete sich Yi-chang als Soldat, um Geld zu verdienen und de Schulden der Familie abzubezahlen, was ihm nach einigen Jahren auch gelang.
Yi Changs erstes und zweites Kind starben. Mao Tse Tung war ihr dritter Sohn, aber das erste ihrer Kinder, das überlebte. "Tse-Tung" bedeutet: "Auf den Osten scheinen".
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 Mao Tse Tung,
*26. Dezember 1893,  hatte 1907 im Alter von 13 Jahren schon seinen vierten Privatlehrer verschlissen. Sein Vater stellte die Zahlungen ein und war sehr darauf aus, dass sein Sohn heiratete.
Seine Nichte hatte ganau das richtige Alter für eine Ehefrau, denn sie war 4 Jahre älter als Mao.
Die Hochzeit wurde 1908 gefeiert, als Mao 14 Jahre alt war und seine Braut 18. - Die Braut starb 2010. Mao war mit 16 Jahren Witwer. Seine frühe Heirat machte Mao zum erbitterten Gegner von arrangierten Ehen.
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2016:
Kinderbräute in Deutschland 

Seit Beginn der Flüchtlingskrise kommen immer mehr minderjährige Mädchen mit ihren oft volljährigen Ehemännern ins Land. Laut einem Zeitungsbericht aus der "Welt" sind mehr als 350 Fälle allein aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg bekannt. Die Gesamtzahl dürfte laut Experten deutlich höher sein.
Quelle

Bisher ist das Heiraten in Deutschland erst ab 18 Jahren erlaubt, mit Sondergenehmigung ab 16. Geprüft wird nun, ob die Ehemündigkeit in Deutschland generell auf 18 Jahre angehoben werden soll. Geklärt werden soll zudem, ob nach ausländischem Recht geschlossene Ehen die Anerkennung in Deutschland versagt werden soll, wenn in Deutschland keine Ehemündigkeit bestehe. Muslimverbände, aber auch Flüchtlingsaktivisten, fordern, man müsse die fremde Kultur respektieren.

Rohe:
Im traditionellen Islam und im islamischen Recht gibt es Vorschriften; 9 ist das Mindestalter für Mädchen, 12 für die Jungs.

"Was passiert, wenn wir Minderjährige haben, die mit einem volljährigen Ehemann oder umgekehrt auftauchen?  Der Staat trennt minderjähige Mädchen von ihren Ehemännern. Das beschäftigt zunehmend auch Gerichte.

Zum Beispiel in Aschaffenburg.
Sie: 14. - Er: 21. 
Beide aus Syrien. 
 "Er habe auf dem ganzen Weg auf sie aufgepasst. Weil sie ein besseres Leben haben wollte, sei sie nach Deutschland gekommen. Wenn sie gewusst hätte, dass es in Deutschland nur Streit mit dem Jugendamt gäbe, wäre sie nicht nach Deutschland gekommen."

Das syrische Personenstandgesetz:



Die Bamberger Gerichte entschieden:
Die 14-Jährige darf zurück zu ihrem Ehemann. Hinweise zu einer Zwangsehe gebe es nicht.

Der Bundesgerichtshof wird weiter entscheiden...
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 "Der Prophet Mohammed hat Aisha - seine dritte und jüngste Ehefrau - geheiratet, als sie sechs oder sieben Jahre alt war, und die Ehe mit ihr vollzogen, als sie neun Jahre alt war." 
"Denise Spellberg verweist auf die Bedeutung ihres frühen Heiratsalters und ihrer somit unumstrittenen Jungfräulichkeit als eine von mehreren Attributen, die sie in der (sunnitisch-)islamischen Historiographie in ihrer Position als Gattin des Propheten gegenüber seinen restlichen Ehefrauen hervorhebt und dadurch auch die Stellung ihres Vaters als erster Kalif befestigt." [über Denise Spellberg wikipedia] 
Ihr Vater Aishas, Abu Bakr, war etwa gleich alt wie Mohammed und einer seiner ersten Anhänger in Mekka. Nach dessen Tod wurde er der erste Kalif [Stellvertreter/Nachfolger Mohammeds, so wie in der katholischen Tradition die Päpste  als Nachfolger des Jüngers Petrus und Stellvertreter Christi auf Erden gelten] in der islamischen Tradition.

Mohammeds erste Frau, Chadidscha,  war seine Arbeitgeberin und etwa 15 Jahre älter als Mohammed. Sie gilt als Mohammeds erste Anhängerin. Als Mohammed ca. 25 Jahre alt war, hatte sie ihm die Ehe angeboten. Die gemeinsame Tochter Fatima - die jüngste von vier Töchtern aus dieser Ehe -  war die einzige von Mohammeds (acht) Kindern, die selber Nachkommen hatte.  

Mohammed hatte im Laufe seines Lebens zehn Ehefrauen. Er starb in den Armen Aishas als er etwa 62 Jahre alt war.

Wer mehr über Aischa und Mohammed wissen möchte, kann z.B. dieses Buch lesen: 
 

»Farbenprächtiger historischer Roman über die Anfänge des Islams. Im 7. Jahrhundert n. Chr. macht ein neuer Prophet in Arabien auf sich aufmerksam. Seine Botschaft der Erleuchtung fegt durch das Land wie ein Wüstensturm und einigt die zerstrittenen Stämme auf der arabischen Halbinsel.Seine junge Frau Aisha begleitet ihn auf diesem Weg: vom Propheten zum Krieger zum Staatsmann. Aber in der Stunde des größten Triumphes, der Rückeroberung von Mekka, wird Mohammed plötzlich krank und stirbt in den Armen seiner Lieblingsfrau. Von nun an wird sie ihren eigenen Weg gehen: Sie wird das Andenken ihres Mannes bewahren und Lehrerin, politische Führerin und Kriegerin werden.
"Gut erzählt und genau recherchiert - eine wunderbare Geschichte!" « (Fischer Taschenbuch 2011, ca. 11 Euro)
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